Infos:
Titel: “Filguri: Spiel mit dem Schicksal”
Autorin: Eva Maria Klima
(https://www.eva-maria-klima.at/)
Seitenanzahl: 279 Seiten (E-Book)
Klappentext:
“Mariella besitzt außergewöhnliche magische Fähigkeiten. Sie lebt mit ihren Eltern in einem verlassenen Kloster in den Bergen Tibets. Doch als sie herausfindet, warum ihre Eltern zeitweise von einer unaussprechlichen Trauer heimgesucht werden, trifft sie einen folgenschweren Entschluss. Sie verlässt ihr idyllisches Zuhause und gerät ins Kreuzfeuer zweier mächtiger Männer, die eine enorme körperliche Anziehung auf sie ausüben. Geblendet von ihren Gefühlen, findet sie sich plötzlich in einer scheinbar ausweglosen Situation wieder.
Ein Brief, der das ganze Leben verändert. Ein vergessenes Familiengeheimnis und eine Frau, deren Herkunft nicht bekannt werden darf.”
Quelle: Amazon.de
Meine Meinung:
Hach, ich habe echt eine Weile darüber nachgrübeln müssen, wie ich meine Meinung zu diesem Buch gut rüberbringe ohne zu negativ oder zu positiv zu klingen. Denn es hat einiges gegeben, was mir an diesem Buch echt gut gefallen hat, aber so manches hat mich auch gestört.
Fangen wir mit den Figuren an…
Grundsätzlich finde ich die Figuren in diesem Buch sehr spannend! Die verschiedenen „Wesen“, die in diesem Buch vorkommen, wie Drachen, Filguri, Vampire etc. laden die LeserInnen in eine magische Welt, die sich doch an uns bekannten oder zumindest mehr oder weniger realen Schauplätzen abspielt, ein. Wir lernen in diesem Buch viele teils sehr unterschiedliche Charaktere kennen. Manche von ihnen werden sehr genau beschrieben, bei anderen sind noch die ein oder anderen Fragen offen, die womöglich im zweiten Teil der Geschichte beantwortet werden. An dieser Stelle sei gesagt, dass es sich bei „Filguri“ um ein Spin-Off der Peris Night Reihe der Autorin Eva Maria Klima handelt. Ich habe diese Reihe nicht gelesen, jedoch sollte das für’s Lesen von Filguri kein Problem sein. Ich weiß aber natürlich dadurch leider nicht, ob altbekannte Figuren wieder auftauchen oder nicht.
Was mich an manchen Charakteren aus dem Buch jedoch gestört hat, sind ihre Namen. Irgendwie hat es meinem Lesegenuss etwas geschadet, dass eine Person Hugorio heißt, sein Gegenüber dann aber wieder Melanie, was für mich ja ein ziemlich gewöhnlicher Name ist. Nichts gegen Melanies, aber ich fand es nur teilweise unpassend, dass sehr einfallsreiche und auch magisch klingende Namen mit solchen vermischt werden, die man andauernd im realen Leben hört. Außerdem war der Name Tetlef einfach echt nicht meins. Ich weiß nicht, ob es an der Schreibweise oder dem Namen für diesen Charakter allgemein liegt, aber dieser Name hat mir immer wieder mein Bild zerrüttet, welches ich eigentlich von dieser Person – aus dem Buch – gehabt habe.
Weiters fand ich Mariellas Entwicklung leider nur wenig nachvollziehbar. Anfangs wirkt sie so jung, verletzlich und naiv, dass ich sie – vor einer Alterangabe im Buch – auf maximal 15 Jahre geschätzt hätte, aber eigentlich ist sie Anfang 20! Im Laufe der Geschichte wird sie dann aber plötzlich ziemlich taff und ist – wie sie es selbst nennt – ein Sexfan, was ziemlich deutlich wird. Auf mich hat sie hin und wieder leider als etwas zu leicht zu haben gewirkt, was mich gestört hat, da ich sie dann manchmal einfach nicht ernst nehmen konnte.
Die Geschichte an sich und der Lesefluss
Wie schon kurz erwähnt, konnten mich die magische Welt und die darin vorkommenden Wesen in diesem Buch begeistern und trotz der oben genannten Kritikpunkte (die Charaktere betreffend), konnte mich die Story in ihren Bann ziehen. Das zeugt von einem angenehmen Schreibstil und spannenden Wendungen, sowie gut beschriebenen Schauplätzen, denn normalerweise kann mich keine Geschichte fesseln, in der mich die Protagonisten nicht gänzlich überzeugen können. Hier wurde ich jedoch positiv überrascht und habe ein ziemlich hohes Lesetempo hingelegt, auch habe ich sogar mal in der kurzen Mittagspause die Zeit zum lesen genutzt, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht. Alles in allem hat mir die Idee der Geschichte sehr gut gefallen. Was ich auch erwähnen möchte, ist, dass das Buch mehr als nur einen fiesen Cliffhanger hat. Es hat mich nicht nur mit einigen Fragen zurückgelassen, sondern es hat auf mich fast ein wenig so gewirkt, als wäre einfach ein Schnitt durch die Geschichte gemacht worden. Zack, bumm, Ende. Ich dachte echt, es würden noch so 10 bis 20 Seiten kommen, aber nein. Das fand ich ein wenig schade, da ich wirklich erst einmal nachschauen musste, ob ich nicht vielleicht doch etwas übersehen habe, oder ob das wirklich das Ende von diesem Buch ist. es war wirklich das Ende vonBand 1… Wenigstens gibt es eine Fortsetzung!
Was mir wiederum gut gefallen hat, sind die magischen Kräfte der Drachen und Filguri und wie diese von der Autorin beschrieben werden. Immer wieder tauchten neue Fähigkeiten auf, die von diversen Personen genutzt werden konnten oder verheimlicht werden mussten.
Fazit:
Auch wenn es einige Aspekte an diesem Buch gibt, die ich mir anders wünschen würde und die mich etwas gestört haben, fand ich „Filguri: Spiel mit dem Schicksal“ trotz allem spannend und ich habe es grundsätzlich auch gerne gelesen. Es ist schwer zu erklären, das Buch und ich haben eine etwas komplizierte Beziehung zueinander während des Lesens entwickelt, aber ich werde trotz der Kritikpunkte Band 2 lesen und freue mich auch schon darauf. Ich bin sehr gespannt, ob ein paar Dinge meiner Meinung nach in Band 2 besser umgesetzt sind! Alles in allem eine empfehlenswerte Geschichte, wenn man mit der so unterschiedlichen Namensgebung und Mariellas „Freizügigkeit“ (ich finde irgendwie kein passendes Wort dafür) umgehen kann, bzw. wenn man diese Aspekte nicht als den Lesefluss störend empfindet.