Spät aber doch gibt es heute meine Rezension zu Nica Stevens Trilogie „Verwandte Seelen“. Ich habe die Gesamtausgabe gelesen, was ich sehr praktisch fand (man kann gleich weiterlesen), auch wenn dieser dicke Schinken nicht gerade handlich ist. Es gibt alle drei Bücher aber auch einzeln mit ebenso wunderschönen Covern.
Und damit kommen wir auch schon zum ersten Punkt über den ich unbedingt sprechen möchte:
Das Cover
WOW! Das war das Erste, was ich dachte, als ich dieses beinahe unbeschreiblich schöne Buch in meinen Händen halten konnte. Für mich ist es eines der besten, schönsten und harmonischsten Cover, die ich je gesehen habe. Das warme Gelb verbunden mit dem natürlichen Grün lässt mich sofort von sonnenbeschienenen Wäldern träumen. Ich bin im Grünen aufgewachsen, in einem kleinen Kaff, in dem ich auch heute noch lebe und bei diesem Cover musste ich sofort an mein Zuhause denken.
Die Geschichte an sich
Doch nicht nur das Cover brachte mich ins staunen, auch die Geschichte rundum Sam und Jake hat es mir total angetan! Ich habe das Buch wirklich gesuchtet, auch wenn ich mal eine kurze Lesepause machen musste, da ich eine wichtige Prüfung geschrieben habe und wusste, wenn ich jetzt lese, dann lege ich das Buch wahrscheinlich nicht so schnell wieder aus der Hand und schreibe eine 5. Also musste ich das durchziehen, was gar nicht so einfach war. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich wieder Zeit hatte weiterzulesen, denn ich hatte gerade erst den ersten Band beendet.(Nachher gehe ich noch genauer auf die einzelnen Teile ein.)
Die Welt in der diese Bücher spielen, ist größtenteils aufgespalten in Menschen und Unsterbliche, die die Menschen unterdrücken, auch wenn sie selbst an diese erinnern, nur sind sie grob gesagt das perfekte Abbild der Menschen: niemals krank, groß, stark, unglaublich attraktiv und unverletzlich. Naja fast. Denn gegenseitig können sie sich die Köpfe abschlagen und so kam es, dass die Population der Unsterblichen nach mehreren Schlachten immer weiter schrumpfte und plötzlich keine unsterblichen Kinder mehr das Licht der Welt erblickten. Denn nur zwei Seelenverwandte können ein Kind zeugen und das auch nur ein einziges Mal in ihrem Leben. Doch die Unsterblichen scheinen ihre Seelenverwandten nicht mehr zu finden. So kommt es, dass die unsterblichen Herrscher verhindern wollen, dass die Menschen immer mehr werden und verbieten diesen Kinder zubekommen, wenn sie nicht von den Unsterblichen eine Erlaubnis erhalten. Wer sich nicht daran hält wird gejagt und so kommt es dazu, dass sich Menschen verstecken und doch eine Familie gründen zu können. Doch sie müssen immer unter der Angst vor den Unsterblichen leben. Und eine von ihnen ist Samantha, alias Sam.
Der Schreibstil und die Charaktere
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sams Sicht erzählt, doch hin und wieder erfahren wir LeserInnen auch etwas vom Geschehen durch einen mal auktorialen, mal eher personalen Erzähler. So wissen die LeserInnen hin und wieder schon mehr als Sam, was eindeutig zum Spannungsaufbau beiträgt. Auch wenn Nica Stevens es bestens beherrscht, mir mit ihrem äußerst bildreichen Schreibstil diese fremde Welt deutlich vor mein inneres Auge zu malen, sind es die Charaktere, die mir am allerbesten gefallen haben.
Sie wirkten so echt, so nahe und riefen so starke Emotionen in mir hervor. Ich habe mit ihnen gelacht, getrauert, gefeiert und geliebt. Ich konnte völlig in die Geschichte, in den Ewigen Wald, eintauchen und so fiel mir zum Schluss der Abschied von Sam, Jake, Grimmt und Ryan sehr schwer. Das ganze Buch war so bildhaft, wirkte teilweise so real und doch wusste man, dass es das nicht ist, wie ein wunderschöner Traum, der jedoch auch tückisch sein kann.
Ich mochte vor allem Grimmt und Ryan, aber auch Dougal und Esca, beziehungsweise deren Gestaltung. Sie machten die Geschichte um so vieles reicher und spannender, besonders Esca, auch wenn er mir im echten Leben gestohlen bleibe könnte. Hach, auch Silas und Nancy fand ich toll, es gab eigentlich keinen Charakter, der mich gestört hat, alles wirkte so stimmig auf mich.
Das Hauptgewicht des Erzählstrangs lag natürlcih auf den beiden Protagonisten Sam und Jake, aber auch die Nebencharaktere wirkten wichtig, lebendig, waren sehr gut gestaltet und kamen nicht zu kurz. Keiner von ihnen wirkte oberflächlich oder unantastbar, man fühlte sich den Charakteren einfach nahe.
Band 1: „Verwandte Seelen – Eine Liebe zwischen Unsterblichkeit und Tod“
Der Einstige in die Geschichte fiel mir sehr leicht, es wird vieles erklärt und man fühlt sich keinesfalls einfach in die Geschichte hineingeworfen und alleine gelassen. Man lernt nach und nach einige Charaktere und Settings kennen. Von der Spannung her muss gesagt werden, dass Band 1 nicht gerade vor Spannung trieft, aber mich hat das wirklich nicht gestört, da beispielsweise über mehrere Kapitel die Beziehungen zwischen den verschiedenen Personen und deren Entwicklung dafür im Vordergrund stehen. Ich war trotzdem gefesselt von der Geschichte und wollte unbedingt mehr erfahren. Ich bin aber auch niemand, der viel Spannung in Geschichten braucht, solange ein roter Faden und gut ausgearbeitete Charaktere vorhanden sind.
Band 2: „Verwandte Seelen – Das Schicksal des Halbblutes“
Dieser Band ist dafür wirklich richtig spannend, es gibt einige Konflikte, Komplikationen und ich habe durchgehend mit Sam und Jake mitgefiebert. Esca spielt ab Band 2 eine wichtige Rolle und mischt mal so richtig auf. Vor allem das äußerst problematische und angespannte Verhältnis zwischen Menschen und Unsterblichen wird behandelt. Doch eine Lösung zu finden scheint mehr als schwierig zu werden. Auch zwei weitere Nebencharaktere bekommen eine wichtigen Part in der Geschichte und erhielten dafür meine volle Missgunst, also nicht die Geschichte um sie herum, sondern einfach die Charaktere selbst, weil ich sie unausstehlich finde, aber das soll auch so sein.
Band 3: „Verwandte Seelen: Die Schatten der Erinnerung“
Dieser Band war wirklich sehr tragisch für mich, aber gleichzeitig auch total spannend. Die Geschichte ging mir richtig nahe. Jedoch kann ich nicht viel dazu sagen, ohne euch zu spoilern.
Es war einfach sehr emotional und ging genau ins Herz. Der Epilog rundet die Geschichte meiner Meinung nach sehr gut ab und mir standen auf den letzten Seiten wirklich Tränen in den Augen.
Ich wollte die Charaktere schlichtweg nicht loslassen, ich hatte sie doch schon in mein Herz geschlossen! 767 Seiten und doch wollte ich noch nicht, das es „schon“ vorbei ist.
Fazit
Ein Buch, das für mich nicht nur äußerlich wunderschön ist, denn auch der Inhalt hält so vieles parat: Spannung, ruhige Abschnitte, Liebe, Verrat, Gefahr und Verzweiflung. Auch sind die Seiten und Kapitel mit einigen Verzierungen liebevoll gestaltet. Die Charaktere waren sehr gut gestaltet und auch die Umgebung wurde sehr bildhaft dargestellt, so dass ich gut in die Geschichte eintauchen konnte.